Internes Kontrollsystem

Im internen Kontrollsystem einer Organisation gilt es die richtige Balance zwischen Kontrollmaßnahmen und Vertrauenskultur zu finden.
Sehen Sie sich die beiden folgenden Fallbeschreibungen an:
Fallbeispiel 1
Frau Hauser arbeitet schon jahrelang im gleichen Aufgabengebiet. Dadurch sind automatisch Nahebeziehungen zu Antragstellerinnen und Antragstellern, Parteien und Bürgerinnen und Bürgern entstanden. Befangenheitssituationen, die Korruption fördern, könnten die Folge sein.
Personalrotation
Hier eignet sich Personalrotation als Präventionsmaßnahme.
Personalrotation
- ist eine Schutzmaßnahme und soll keinesfalls als Misstrauen verstanden werden;
- muss die Lebenssituation der Bediensteten so gut wie möglich berücksichtigen;
- ist umso weniger geeignet, je höher der Spezialisierungsgrad und je länger die Ausbildungsdauer von Bediensteten sind.
Fallbeispiel 2
Herr Bauer wickelt allein alle Schritte eines heiklen Falls ab.
Vier-Augen-Prinzip
Mit dem Vier-Augen-Prinzip bewahren sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wie auch Führungskräfte gegenseitig vor möglichen Fehlern. Es soll keinesfalls als unkollegiale „Einmischung“ missverstanden werden.
Eine Form des Vier-Augen-Prinzips besteht in der Aufgaben- oder Funktionstrennung. Heikle Geschäftsfälle sollen nicht von einer Person alleine abgewickelt werden.
Glossarbegriff: Internes Kontrollsystem
ist die Gesamtheit aller prozessbezogenen Überwachungsmaßnahmen einer Organisation. Das interne Kontrollsystem soll die Ordnungsmäßigkeit, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit der internen Abläufe gewährleisten.
Glossarbegriff: Vertrauenskultur
Eine Veränderung der Organisationskultur in Richtung einer Vertrauenskultur bedeutet, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter positiv zu motivieren und ihre Fähigkeiten mittels Verbesserung von Kommunikation, Information, Führungskultur, Anerkennung und Lob sowie angemessenem Umgang, insbesondere mit Fehlern, zu fördern und zu entwickeln.